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Der 2. Besuch bei Akita im Tierheim

Der 2. Besuch bei meinem Patenhund Akita im Tierheim Regensburg:

Dortmund, Montag der 22. September 2008, es ist 6:33 Uhr und mein Zug fährt los, Richtung Regensburg zu meinem kleinen süssen Eisbären. 7 Stunden Fahrt und ich denke ich komme nie an, alles dauert mir zu lange und ich werde langsam wibbelig. Doch um ca. 13:30 Uhr habe ich es geschafft, eine nette Dame vom Tierheim holt mich vom Bahnhof ab und wir plaudern auf der Fahrt zum Tierheim wie alte Bekannte.

Beim Tierheim angekommen werde ich von Erich, Akita’s Pfleger  herzlich begrüsst. Wir gehen sofort zu Akita’s Zimmer, wo er ganz verschlafen auf uns zukommt und uns begrüsst. Erst dachte ich, so auf den ersten Blick, ist er alt geworden aber später stellte ich fest: Nein das ist immer noch mein Bärchen wie ich ihn kennen gelernt hatte. Erich hatte schon vorgesorgt und mir eine große Schüssel mit Hühnerfleisch  gebracht.

Ab sofort war es wieder mein Part Akita zu füttern (durchs Gitter:-() das tat ich auch sofort und Erich ließ uns allein.Tina hinter Gittern beim Füttern.

Ich habe ihn erst einmal voll gequatscht und mich bei ihm entschuldigt, weil ich nicht eher gekommen bin. Während ich in also volltexte sieht er mich an  und ich bin mir sicher das er mich zumindest an meiner Stimme wieder erkannt hat.

Dann kam Erich und demonstrierte mir wieder was er alles mit ihm machen kann, voller Neid sah ich zu aber auch voller Bewunderung ;-) und Akita himmelte ihn an wie schon bei meinem ersten Besuch.

Erich und ich fuhren dann nach Hause wo Tanja schon auf uns wartete und schon ein tolles Essen gezaubert hatte. Bei einem Wein hatten wir uns viel zu erzählen, bis tief in die Nacht hinein und dann fielen wir alle todmüde ins Bett ( ich wohnte bei Tanja und Erich ).

Am nächsten Tag ging es ab 8 Uhr wieder im Tierheim los, ich begleitete Erich bei seiner Arbeit. Zuerst wurde die liebe Katzenmama begrüßt, sie ist ganz verliebt in ihre Kätzchen (zur Zeit 70 Katzen) bei einem Kaffee wurde besprochen was so alles in der Nacht an Tieren gekommen ist und was nun anlag. Die Katzenmama wohnt über dem Katzenhaus das ich  mir dann auch mal angesehen habe, es ist zauberhaft und dann ging es an die Arbeit. Weil ich von allen so lieb aufgenommen wurde und ich ja eigentlich zur Familie gehöre wollte ich nicht nur die Patentante von Akita sein, nein ich wollte mit helfen, wollte auch mal was für die armen Tiere tun.

Natürlich waren alle nicht damit einverstanden aber ich habe so lange genervt bis sie ja gesagt haben. Und so durfte ich mithelfen.

Zuerst wurden alle Hunde gefüttert, die genau wussten das es Fressen gab, weil sie schon mächtig protestierten. Dann wurden alle Näpfe gespült. Nun war es Zeit alle Räume zu säubern. Ich war also das Zimmermädchen für die Hunde. Ich war erstaunt wie sauber doch alles war, jeden Tag wurde mit dem Generalreiniger jedes Zimmer gewischt.

Erich machte dann mit seinem Kollegen Otto draussen die Aussengehege gründlich sauber. Um Akita’s Zimmer reinigen zu können mussten wir ihn erst einmal nach draussen locken. Als ich so Akita’s Bettchen (ja das gehört auch zu den arbeiten) gemacht habe, wurde mir richtig warm ums Herz, so nahe war ich ihm noch nie, das klinkt jetzt verrückt aber wenn man verliebt ist, dann ist das wohl normal. Ich legte ihm eine neue Kuscheldecke und alle seine neuen Spielsachen, die ich für ihn mit gebracht hatte auf sein Bett und wischte sein Zimmer super sauber. Er beobachtete mich durch einen Schlitz im Schieber, ob ich das wohl richtig mache und ich redete mit ihm. Als er wieder in sein Zimmer rein durfte, ich musste vorher sicherheitshalber raus, ging er sofort zu seinem Bett und schaute was da so lag und ging weg nach dem Motto: Ist nicht meins!”, ich musste lachen aber nach einer halben Stunde sah ich ihn draussen damit spielen. Er ist total süß. Otto sagte mir das er auch so gerne zu Akita gehen würde aber er hat dann doch zuviel Respekt vor ihm. Wir alberten dann immer rum, indem Otto meinte: “Schade das du nächste Woche nicht da bist, dann wäre ich zu Akita rein gegangen.“

Ich habe zu ihm gesagt: ”Ich verlängere meinen Urlaub und wir gehen dann zusammen Hand in Hand zu Akita rein!” Wir mussten lachen. Otto ist echt lieb.Akita beim "fensterln"

Wer meinen ersten Bericht gelesen hat weiss, das das nicht so leicht ist.

So vergingen die Tage, ich erlebte mit wie ein Fundhund gebracht wurde, eine Hündin, sie wurde Nachts im Wald am Baum angebunden und alleine gelassen (wie schlecht die Menschen sein können) sie hatte einfach nur Angst und knurrte dauernd. Otto näherte sich ihr und zeigte ihr das sie keine Angst haben muss. Am nächsten Tag versuchte ich mein Glück und streichelte sie, das hätte ich besser nicht getan, denn ich verliebte mich auch in sie und sie klebte an mir, das merkte Erich und tat sie mit einem ganz lieben Rüden zusammen (er wusste ja das ich sie nicht mitnehmen konnte ).

Ja so ein Tierheim-Leben ist nicht leicht zu verkraften.

Mit der Zeit haben mich die andern Hunde auch akzeptiert und gar nicht mehr so angebellt, wenn ich bei ihnen vorbei ging. Viele hatten ihre Gassigänger, das fand ich ja toll und die Hunde auch.

Akita hat das nicht aber er hat Erich, der spielt mit ihm und wir haben viele Fotos gemacht. Und Akita fand’s toll.

Am vierten Tag hatte ich die Nase voll  Akita immer nur durchs Gitter zu füttern, weil mittlerweile war ich sicher, dass er mich doch noch an der Stimme erkannt hatte (Tanja sagte, das es möglich ist.), weil wenn ich ihn gerufen habe ist er sofort Rute wedelnd gekommen. Ich war natürlich Happy. Als ich da so vor seiner Tür mit dem Hühnerfleischtopf stand überlegte ich mir, was kann ich tun um ihm näher zu sein.

Ich öffnete seine Tür etwas und fütterte ihn ohne Gitter und es hat super gut geklappt. Er war mir gegenüber lieb wie immer.

Endlich hatte ich mein Erfolgserlebnis, ich war zufrieden. Als ich es Erich erzählte war er sehr positiv überrascht und sagte mir aber das ich vorsichtig sein soll.

Am nächsten Tag hatte ich meinen moralischen, ich konnte nur noch heulen. Die Katzenmama fragte Erich was ich habe und er sagte nur Liebeskummer.

Ich hing nur noch bei Akita, heulte und er schaute mich fragend an, kam zu mir und legte sich dann hin.

Ich sagte zu ihm das ich den nächsten Tag wieder nach Hause fahren muss und heulte weiter, er schaute mich an als ob er mich verstehen würde.

Als ich ihn dann wieder durch die offene Tür gefüttert hatte, habe ich mich dann langsam wieder beruhigen können. Es war so schön das kein Gitter mehr zwischen uns war. Aber mein Traum ist es natürlich ihn eines Tages in meine Arme nehmen zu können.

Tanja war eine tolle Gastgeberin, sie hatte immer tolles Essen gezaubert und wir haben uns immer super unterhalten, sie ist einfach toll.

Das ich im Tierheim auch mal hinter die Kulissen schauen durfte war für mich eine ganz besondere Bereicherung, zum Teil sehr traurig aber zum Teil auch sehr schön.  Es gibt da Tiere die fühlen sich da auch wohl.

Akita hat es mir gezeigt, als er sich draussen auf den Rücken gelegt hatte und alle viere von sich gestreckt hat, das machen meine Akitas wenn sie sich wohl fühlen und er spielt immer noch sehr gerne.

Ich habe Akita versprochen das ich Anfang 2009 wieder komme und das halte ich auch.

Im Moment habe ich abe nur etwas Angst um ihn, am 1. Oktober wird er kastriert, hoffentlich geht alles gut. Danach bekommt er ein Mädchen zu sich, na ja wenn das nix ist.

Als ich wieder zu Hause war wurde ich wild von meinen “Mäusen” begrüßt, das tat so gut.

In der ersten Nacht zu Hause habe ich wieder mal von Akita geträumt , er war mir immer noch so nah auch wenn 7 Stunden zwischen uns sind, ich freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen.

Tina Echterhoff

 


      1. Nachtrag zum 01.10.2008:

Akita hat seine OP (Kastration)
sehr gut überstanden.

Bevor er in der Narkose fiel, wollte er noch mit Erich Ball spielen.

Die OP war doch nicht so einfach wie angenommen. Der TA hat festgestellt das Akita ein Einhoder war  und musste  den Bauchraum öffnen um den zweiten Hoden zu entfernen, der schon Wucherungen annahm.

Gleichzeitig wurden ihn zwei lockere Zähne entfernt und das Gebiss wurde gereinigt. Er wurde auf Herz und Nieren untersucht und ist ein prächtiger gesunder Kerl

An seinen Augen kann man wohl nicht all zu viel machen, er ist auf dem linken Auge blind und sein rechtes Auge ist auch nicht so ganz OK. Aber ich habe ja die Hoffnung durch z.B. Laser seine Augen zu retten, werde mich da jetzt mal schlau machenIch darf erstmal nicht nach draußen,. mit dem dicken "Halsband" schäme ich mich aber auch..

Akita bekam nicht die allgemein übliche steife Halskrause um, sondern  eine sehr schicke blaue die etwas nach gibt, also nicht so steif ist. Er kommt sehr gut klar mit dieser Halskrause.

Er wird jeden Tag mit Hühnchen vom TH verwöhnt. (Ob die jetzt ein schlechtes Gewissen haben, weil man ihm die Männlichkeit genommen hat?)

Tanja hat mir erzählt das er sie freudig begrüsste  als sie ihn nach der OP besuchte (hat er sonst nie gemacht), sie meinte vielleicht kommt durch die Kastration jetzt mehr Blut in sein Hirn und er  versteht jetzt das man (Frau) es sehr gut mit ihm meint.

        Ich darf erstmal nicht nach draußen,
              mit dem dicken "Halsband" schäme ich mich aber auch.

Auf jeden Fall geht es dem “Bären” gut und mir geht es nun auch wieder sehr gut weil es Akita wieder gut geht.

Tina Echterhoff

 


      2. Nachtrag:

 Jetzt darf ich wieder raus und geniesse die Sonne.

Akita darf wieder raus 1Akita darf wieder raus 2

Zum Bericht vom 1. Besuch

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