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Akita

Patenhund im Tierheim Regensburg:
Bei Akita in Not las ich über die Lebensgeschichte des weissen Akita Inu Rüden „Akita“. Es brach mir fast das Herz zu lesen was er für ein Dasein hatte, von den Menschen sehr enttäuscht wurde früher wahrscheinlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen konnte.

Akita "Akita"Ein Hund der Menschen aus Angst beisst, muss sehr sehr Schlechtes erfahren haben. Leider kann so ein Hund uns nicht erzählen was er alles erlebt hat, also kann man vieles nur vermuten.

Ich entschloss mich sofort eine Patenschaft für „Akita“ zu übernehmen und verwöhnte ihn mit Päckchen mit Spielsachen und Leckerchen. Mit der Zeit war mir dies nicht genug was ich für ihn tat.

Ich wollte diesen Akita, dem man so viel angetan haben musste unbedingt kennen lernen.

Ebenso war ich auf Erich gespannt. Erich, seine einzige richtige Bezugsperson, der sehr viel mit ihm gearbeitet hat und dem es zu verdanken ist dass er so ist wie er heute ist. Dem Menschen der sehr viel Mut, sehr viel Herz, sehr viel Liebe und sehr viel Vertrauen in „Akita“ gesetzt hat und ihm sein Leben gerettet hatte.

Ich beschloss also nach Rücksprache mit dem Tierheim nach Regensburg zu fahren, dort ein paar Tage zu verbringen und mir vor Ort selbst ein Bild zu machen.Akita Siesta

2. Juni 2006, 8:35 Uhr:
Es ist soweit mein Zug nach Regensburg fährt ab, ich bin aufgeregt wie ein verliebter Teenager bald Akita zu sehen. Ich muss gestehen, das ich sehr wohl ein bisschen in Akita verliebt bin.

2. Juni 2006, 15:29 Uhr:
In Regensburg angekommen, werde ich von einem sehr warmherzigen Menschen, den man am liebsten sofort in die Arme schliessen möchte empfangen. Es ist Erich, Akitas Betreuer.

Wir fahren sofort zum Tierheim, hatten uns auf der Fahrt dort hin sehr viel zu erzählen. Es war so als wenn sich gute Freunde wieder sehen. Erich führte mich zu Akitas grossem  Gehege, wo er lebt und eine Wachfunktion übernommen hat. Nun stand er vor mir – ENDLICH – „ ein kräftiger weisser bildschöner Akitarüde. Wir schauten uns in die Augen und um mich war es geschehen - ich war verliebt, ein paar Kullertränen konnte ich nicht verbergen. Durch meinen Kopf ging immer die gleiche Frage: „Warum Akita hat man dich so behandelt? Wie kann man einem so süssen Bärchen so etwas antun?“ Ich musste ganz schön schlucken. Aufmerksam wie immer!

Ich glaube Erich hatte mich beobachtet, denn er schob mir vorsichtig eine Schüssel mit Hühnerfleisch zu und sagte „Liebe geht durch den Magen ;-)“ .

Ich durfte Akita per Hand füttern, er nahm das Fleisch ganz vorsichtig und beobachtete mich dabei, für ihn war ich ja fremd. Es war nun meine Aufgabe die nächsten vier Tage Akita zu füttern. In den nächsten Tagen beobachtete ich Akita sehr genau und er mich wohl auch ;-).

Aufgefallen ist mir dabei, das sein Verhalten nicht viel anders ist als dass meines Rüden zu Hause:

  • dominant anderen Rüden gegenüber,
  • die typische Sturheit des Akitas,
  • wenn er Sitz machen soll, kommt es nicht sofort usw.

also alles im „grünen Bereich“.

Gegenüber Menschen sieht das alles ganz anders aus. Dies zeigt ganz deutlich dass früher der Mensch seine Finger im Spiel hatte. Ich bin davon überzeugt, dass auch nur der Mensch es wieder gut machen kann.

Erich ist der einzige der zu Akita ins Gehege geht. "Akita" in seinem Reich (nur kleiner Teil zu sehen)Er hat vor fünf Jahren angefangen mit dem Hund zu arbeiten und das Vertrauen des Hundes wieder aufzubauen. Zu Erich hat er so viel Vertrauen aufgebaut, das der alles mit ihm machen kann. Bis es soweit war hat es sehr lange Zeit gedauert und diese Zeit hat Erich ihm auch zugestanden.

Ich war „nur“ vier Tage dort, aber nach den vier Tagen kann ich sagen, dass ich schon ganz ganz kleine Erfolge für mich verbuchen konnte. Er begrüsste mich Rute wedelnd, er leckte mir die Finger und ich durfte ihn ganz vorsichtig streicheln, aber er setzte mir auch Grenzen, wobei ich sagen muss für die vier Tage hat er schon viel zugelassen, ich glaube er hat meine Liebe zu ihm gespürt. Bei mir kam Neid und Bewunderung auf, als ich sah wie Erich mit Akita umgehen kann, er legte ihn auf den Rücken, kraulte ihn, spielte mit ihm und Akita himmelte ihn an.

Wenn Erich durch Akitas Tür kam, war es so als wenn „Gott“ kam. Erich sagt er hat lange gebraucht bis Akita ihm vertraute und jeder der ihn haben will muss sich auch diese Zeit nehmen um sein Vertrauen zu gewinnen. Erich hatte noch zwei so schwierige Hundeschicksale und ich durfte ihm bei seiner Arbeit zuschauen. Mit viel Geduld, mit viel Liebe und einem  riesengrossen Herz, sowie viel Erfahrung arbeitet er mit den Tieren und schafft es immer wieder ihr Vertrauen zu gewinnen.  Ich habe große Hochachtung vor ihm.

Die vier Tage in Regensburg sind viel zu schnell vergangen und der Abschied kam. Ich konnte es mir nicht verkneifen die Nacht davor meinen Tränen freien Lauf zu lassen aber ich wusste ja dass ich wieder gehen muss und Akita blieb.

 Am Tag der Abreise fütterte ich ihn noch ein letztes Mal, wobei ich wieder mit den Tränen kämpfte. Erich schaute mich überhaupt nicht an, er spürte wohl wie ich mich fühlte. Als ich ging schaute ich nicht zurück, weil ich wusste wie traurig Akita dasaß. Ich schwor mir den süßen „Eisbären“ wieder zu besuchen. Vielleicht schon bald?

Mit Tanja und Erich habe ich eine FreundschaftTanja Maiwälder & Erich Kronsteiner geschlossen, es sind so liebe Menschen mit einem so großen Herz für Tiere.

An dieser Stelle möchte ich auch ein ganz dickes Lob an alle Mitarbeiter des Tierheim Regensburg geben die mich mit offenen Armen empfangen haben.
An den Vorsitzenden des Tierschutzverein Regensburg u. Umgebung e.V., Florian Weber, der mich ganz lieb begrüßt hat und an Tanja Maiwälder, die sich um alles gekümmert hat, z.B. das ich einen Schlafplatz hatte.

Zu Akita kann ich nur noch sagen, das er auf seine Weise ein ganz lieber Kerl ist, der von Menschen gezüchtet wurde, von Menschen enttäuscht und von ihnen im Stich gelassen wurde,der von Menschen einfach weggeworfen wurde, der in seinen ersten zwei Lebensjahren von Menschen falsch behandelt wurde und trotz all dem wieder dem Menschen Vertrauen schenkt, wenn auch nur wenigen aber der Anfang ist getan.

Ich liebe ihn und ich hoffe und wünsche mir nur dass mir all die Menschen, die Akita Schlechtes antaten, niemals begegnen.

Tina Echterhoff

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