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Patenhund Katja

Patenhund im Tierheim Siegen: Das erst Treffen mit Katja!

  Auch über sie las ich bei Akita in Not was sie in ihren Leben so alles erlebt hatte.

Sie lebte zusammen mit ihrer Schwester bei einem „Züchter“ im Keller (dem möchte ich gerne mal in die Augen sehen). Wahrscheinlich wurde jedes halbe Jahr der Zuchtrüde rein geschickt um seine Pflicht zu erfüllen, um das dicke Geld zu machen. Die Akitas kennen rein gar nichts. Auch bei ihr entschloss ich mich sofort zu einer Patenschaft. Sie ging mir auch nicht aus dem Kopf und ich plante Katja zu besuchen.

 

KatjaAm Mittwoch, 21 Juni 2006 war es dann endlich so weit und wir fuhren nach Siegen zum Tierheim. Dort  angekommen, war ich schon sofort positiv überrascht. Ins Auge viel mir sofort das neue Katzenhaus, ein rundes Gebäude mit grossen Aussengehegen für die Katzen. Innen sehr liebevoll von Firmen, Tierliebhabern und Sponsoren eingerichtet, selbst  manches Kinderzimmer ist nicht so schön.


Die Hundehäuschen, mit kleiner Terrasse und riesigen Ausläufen, in den Häuschen mehrere Bettchen.

 

Manche Hunde leben im Rudel zusammen, deren Ausläufe sind dann noch grösser, manche leben zu zweit, wie Katja. Mich hat schon beeindruckt was sie für grosse Ausläufe haben, da ist unser Garten nichts dagegen.

Katja lebt zur Zeit mit dem Jagdhundrüden (Braco Francés) „ Toy“  zusammen. Als wir kamen musste er leider ins Innenhaus, damit wir im Aussengehege versuchen konnten zu Katja ungestört Kontakt aufzunehmen.

Tja, da stand sie nun die Katja und verbellte uns wie verrückt, sehr unsicher und ängstlich aber total lieb, keine Spur von Aggression!!!.Verbellen ist anstrengend

Eine sehr hübsche Hündin, kräftig und kompakt, im Nacken einen weissen Fleck, das Deckhaar am Rücken etwas schwarz, uns gefiel sie sofort sehr gut. Sie sieht älter aus als sie ist (wer weiss warum).

 

Wir machten es uns im Gehege bequem, denn wir hatten auch viel Zeit mitgebracht, ausserdem die Leckerchen und einen Spielball. Nach einer halben Stunde hatte Katja keinen Bock mehr uns zu verbellen, sie legte sich hin, hatte aber immer eine Auge auf uns gerichtet.

 

Manchmal versuchte sie uns näher zu kommen aber dann lieber doch nicht. Die mitgebrachten Leckerchen wurden nicht genommen und trotz gutem Zuredens kamen wir keinen Schritt weiter. Bei jeder schnelle Bewegung zuckte Katja vor Angst zusammen und wich wieder weiter zurück.


Ich darf mir nicht ausmalen, was in diesen Keller in dem sie gehalten wurde alles mit ihr passierte.

Die Pflegerin kam und brachte mir Leberwurst und meinte ich solle es doch damit mal versuchen, mein Mann ging sich dann mal das Tierheim genauer anschauen um durch seine Anwesenheit diesen ängstlichen Hund nicht weiter zu verunsichern.

 

 Nun war ich mit Katja allein.

 

Ich legte eine Spur mit der Leberwurst, mit Abstand von ca. einem Meter zu mir hin. Sie beobachtete mich genau und siehe da, das kleine schwarze Näschen hatte etwas interessantes wahrgenommen, es witterte die Leberwurst, na endlich! ;-)

Ich sprach weiter ruhig mit ihr und sie kam näher, immer näher. Sie war sehr  unsicher aber die Leberwurst war stärker.

 

Nun war sie direkt vor meinem Gesicht, leckte mir die Leberwurst aus der Hand und am liebsten hätte ich sie geknuddelt und geknutscht, sie schaute mir direkt in die Augen und ich in ihre. Ich sah traurige Augen die sich nach Liebe sehnen, die aber zu viel Angst haben und doch so gerne möchten. Ich genoss diese Zeit in der sie mir so nahe war, denn irgendwann wird sie die Leberwurst satt haben und dann habe ich verloren dachte ich und so war es dann auch.

 

Nach gut drei Stunden Besuchszeit verabschiedete ich mich von Katja aber ich werde sie wieder besuchen, denn sie ist es wert.. Rieche ich da Leberwurst?

 

Der Pfleger erzählte uns, das Katja zusammen mit ihrer Schwester von Plauen nach Siegen ins Tierheim kam, diese aber wohl nicht so grossen Schaden erlitten hatte, vielleicht war sie nicht ganz so sensibel wie Katja, sie konnte schnell vermittelt werden im Gegensatz zu Katja.

 

Er sagte auch, das sie sich das schon über zwei Jahre anschauen mit Katja und das es so nicht weiter gehen kann mit dieser Angst und Unsicherheit.

 

Es waren schon Interessenten da, diese hatten aber nicht die nötige Geduld und kamen nicht wieder. Im Tierheim machen die Pfleger jetzt Zwangskuscheln mit Katja. Sie geht in ihr Häuschen dann wird die Tür geschlossen und es wird mit Katja geschmust und gestreichelt. Der Pfleger sagte, das sie gar nicht abgeneigt ist, sie merkt das ihr das gut tut und das es doch ganz schön ist. Sie ist dadurch zu diesem Pfleger etwas zugänglicher. Katja , ein toller Hund!

 

Auch ich hatte den Eindruck, das sie gar nicht abgeneigt ist Kontakt zu Menschen zu bekommen, da ist halt „nur“ noch die Angst die überwunden werden muss.

 

Ich kann mir sehr gut vorstellen das Katja sehr sehr gute Chancen hat ein schönes Zuhause zu finden wenn sich jemand viel Zeit nimmt, viel Geduld  hat und ihr viel Liebe gibt. Bei ihr muss man sich aber auch im Klaren sein, das man mit ihr wie bei einem Welpen anfangen muss, weil sie ja fast gar nichts kennt und alles noch lernen muss und das erfordert halt sehr viel Geduld und Einfühlungs- vermögen.

 

Katja hat eine eigene Trainerin, nur sie geht mit ihr gassi, weil man befürchtet  das wenn Fremde mit ihr gehen, Fehler gemacht werden könnten die die erreichten   Ausbildungs- erfolge wieder zunichte machen und das bis jetzt gewonnene Vertrauen (zer)stören.
Eingangstor Tierheim Siegen

Zu Katja kann ich nur sagen, sie ist eine ganz ganz liebe „Maus“, die ein schönes Leben verdient hat und ich wünsche ihr von ganzem Herzen, das sie endlich einen Menschen mit viel Herz, Ruhe und Geduld und noch viel mehr Liebe findet, der ihr die zweite Hälfte ihres Lebens so schön wie möglich gestaltet.

Auch hier im Siegener Tierheim waren die Pfleger sehr freundlich und sehr sehr nett, alles ist hier mit viel Liebe gemacht man spürt auch hier die Liebe zu den Tieren.
Ich habe selten ein so schönes Tierheim gesehen.

 

Tina Echterhoff                                 2.Bericht        3.Bericht    Abschied?

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